Bei der Planung einer umfassenden energetischen Sanierung Ihres Hauses sollte auch die Heizungsanlage mit modernisiert werden. Denn durch die Dämmung der Gebäudehülle und den Austausch der Fenster verringert sich der Energiebedarf Ihres Hauses. Die technische Anlage sollte zu diesem neuen Bedarf passen. Moderne Heizungsanlagen benötigen bis zu 40 Prozent weniger Brennstoff und stoßen über 80 Prozent weniger Schadstoffe aus – sie haben geringere Heizkosten und schonen die Umwelt!

Heizungsanlagen gibt es für unterschiedliche Energieträger. Nach wie vor kommen die endlichen Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas zum Einsatz, zunehmend finden aber die erneuerbaren Energieträger wie Holz, Pflanzenöl, Erdwärme und Sonnenenergie etwa Abnehmer. Ob Brennwerttechnik, eine Holzpelletsheizung, Blockheizkraftwerk oder der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz – gemeinsam mit Ihrem Energieberater finden Sie eine technische Anlage, die zu Ihren Ansprüchen und Ihrem Haus passt.

Zu folgenden Anlagentechniken finden Sie hier Informationen:

Brennwertheizung
Brennwertheizung : Bildquelle www.modernisierungsbuendnisse.de

Sie haben einen Topf mit Wasser auf dem Herd stehen und bringen ihn zum Kochen: die Wassertemperatur steigt auf 100° C an – das Wasser kocht. Wenn Sie jetzt den Herd nicht abbestellen, verdampft das gesamte Wasser ohne das die Temperatur steigt. Die zugeführte Energie ist im Wasserdampf. Wenn dieser Wasserdampf bei sinkenden Temperaturen wieder kondensiert, bildet sich wieder flüssiges Wasser und die Wärme wird an die Umgebung wieder abgegeben. Dies ist das Geheimnis des Brennwerteffektes.

Wie funktioniert dies bei Ihrer Heizung? Statt des Wassers werden nun die Abgase abgekühlt. Konstanttemperaturkessel erwärmen das Heizungswasser auf bis zu 90° C, die Abgastemperaturen liegen oft über 160° C; Niedertemperaturkessel stellen Heizungswassertemperaturen von 40° – 80° C zur Verfügung, die Temperaturen der Abgase liegen bei 120° C und mehr. Nur rund 45° C beträgt die Abgastemperatur hingegen bei modernen Brennwertsystemen.

Die Kühlung der Abgase erfolgt in zwei Schritten: in einem ersten Wärmetauscher werden die Abgase auf Temperaturen zwischen 60° und 70° C abgekühlt. Die Wärme, die hierbei frei wird, erwärmt das Wasser des Rücklaufs (dies ist das Wasser, das von den Heizkörpern zur Heizung zurückfließt) auf bis zu 80° C. Hierdurch ist es möglich, durch Beimischen von kälterem Wasser fast jede gewünschte Vorlauftemperatur zu erzielen. Als Vorlauf wird der Teil des Heizungskreislaufes bezeichnet, in dem das Wasser von der Heizung zu den Heizkörpern fließt.

Im zweiten Wärmetauscher werden nun die Abgase auf rund 50° C abgekühlt. Die Abgase geben die Wärme an die Zuluft der Heizung ab. Je kälter die Zuluft, sprich die Außenluft, desto größer die Möglichkeit der Wärmeabgabe. Die Erwärmung der Zuluft erleichtert eine optimale Verbrennung, diese wiederum ist Voraussetzung für einen geringen Energieverbrauch und eine möglichst schadstoffarme Verbrennung.

Brennwerttechnik gibt es für Gas- und Ölheizungen. Für beide Energieträger ist sie mittlerweile Standardtechnik. Sollte es im Rahmen einer energetischen Modernisierung nicht möglich sein, auf regenerative Energieträger zu wechseln, so stellt eine moderne Brennwertheizung eine Alternative dar. Rund zehn Prozent Energieeinsparung gegenüber einer traditionellen Heiztechnik reduzieren Ihre Heizkosten. Geringere Schadstoffemissionen bei der Verbrennung schonen die Umwelt.

Kraft-Wärme-Kopplung
Bei der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt ein Motor in einem kompakten Blockheizkraftwerk mithilfe eines Generators elektrische Energie. Wie jeder Verbrennungsantrieb erzeugt die Technik auch Wärme, die zum Heizen genutzt wird. Den erzeugten Strom können Sie im eigenen Haus verbrauchen oder ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Als Brennstoff eignen sich Heizöl, Erdgas und Pflanzenöl sowie auch Biogas. Auch Holz kann in Verbindung mit einem Holzvergaserkessel zur Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden. Bei dieser Technik ist es jedoch schwierig, größere Energiemengen zu speichern. Daher sollten Sie möglichst oft gleichzeitig Wärme und Strom benötigen, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.Hinweise:

Bevor Sie die Brennwerttechnik nutzen, lassen Sie Ihren Schornstein überprüfen. Eventuell muss dieser erneuert werden, da normale Hausschornsteine oft nicht Feuchte beständig sind.

Wärmepumpe
Wärmepumpe (Erdreich) : Bildquelle www.modernisierungsbuendnisse.de

Die Wärmepumpe arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt: Sie nutzt die in Luft, Erde oder Grundwasser gespeicherte Energie zum Heizen. Als Energiequellen empfehlen sich Erdwärme oder das Grundwasser. Erdsonden nehmen beispielsweise die Wärme aus dem Untergrund auf und leiten diese über so genannte Kältemittel zur Pumpe weiter. In der Wärmepumpe wird durch einen Verdichter die notwendige Temperatur zum Heizen erzeugt. Für diese Arbeit benötigt die Wärmepumpe allerdings elektrische Energie. Trotzdem ist die Technik wirkungsvoll: Drei Viertel der Heizenergie stammen etwa aus der Erdwärme. Nur 25 Prozent kommen aus der Steckdose. Wärmepumpen erzeugen nicht so hohe Temperaturen wie herkömmliche Heizkessel. Damit Sie es in Ihren Räumen genauso warm haben, sollten Sie eine flächige Fußboden- oder Wandheizung installieren. Diese Flächenheizungen verteilen die Wärme gleichmäßiger und kommen mit niedrigeren Temperaturen aus. Wenn Sie Ihr Haus aber sehr gut gedämmt haben, reichen die vorhandenen Heizflächen eventuell auch für die Wärmepumpe aus. Zur Warmwasserbereitung können Sie auch die Wärmeenergie der Abluft einer vorhandenen Lüftungsanlage oder der Außenluft nutzen.

Hinweis:

Holzpellet-Heizung
Für Ein- und Zweifamilienhäuser bieten Holzpellet-Heizungen jeglichen Komfort einer modernen Zentralheizung. Holzpellets sind gepresste Sägespäne. Sie können sowohl einen automatisch beschickten Kessel als auch einen Pelletofen einsetzen. Für größere oder mehrere Häuser eignen sich auch Hackschnitzel-Heizungen, die gehäckseltes Holz verbrennen. Als Lagerraum können Sie einen bereits vorhandenen Kellerraum nutzen oder Ihr altes Heizöllager umbauen. Es ist auch möglich, das Holz auf dem Dachboden, in freistehenden Silos oder unter-irdischen Bunkern zu lagern.Sie sollten darauf achten, dass die Pellets nach »DIN-plus« oder »Ö-Norm« genormt sind. Dabei ist eine Zertifizierung nach »DIN 51731« als Qualitätsindikator ungeeignet, da wichtige Parameter nicht berücksichtigt werden.In eine Pelletheizung können Sie auch einen Wärmetauscher einbauen lassen, der die Energieausnutzung um mehr als zehn Prozent steigert. Dieses technische Detail nutzt die Wärme aus dem Abgas und führt sie dem Heizkreislauf wieder zu. Außerdem kann ein so genannter Abgaswäscher helfen, den Feinstaub im Abgas herauszufiltern und somit fast vollständig zu vermeiden.

Thermische Solaranlage
Thermische Solaranlagen können eine Ergänzung zu allen zuvor beschriebenen Heizungsanlagen sein. Die Sonnenkollektoren werden in der Regel auf dem Dach, manchmal aber auch an der Fassade oder auf dem Erdboden befestigt. Wichtig ist, dass sie nicht verschattet werden. Außerdem sollten sie möglichst nach Süden ausgerichtet sein. Wird die Solaranlage nur zur Warmwasserbereitung eingesetzt, kann sie etwa 60 Prozent der hierzu benötigten Energie bereitstellen. In den Monaten Mai bis September übernimmt sie die Warmwasserbereitung fast vollständig. Bis zu 15 Prozent kann eine Solaranlage zur Beheizung des Hauses beitragen.

Hinweis:


Quelle der Bilder und Texte: www.modernisierungsbuendnisse.de

Hybride Anlagen
Es gibt verschiedene Arten von hybriden Heizungsanlagen, aber im Allgemeinen kombinieren sie zwei oder mehrere Heizsysteme, um ein effizienteres und umweltfreundlicheres Heizsystem zu schaffen. Hier sind einige der gängigsten Arten von hybriden Heizungsanlagen:

Luft-Wasser-Wärmepumpen: Diese Art von hybrider Heizungsanlage nutzt die Wärmeenergie in der Umgebungsluft und kombiniert sie mit einem konventionellen Heizkessel oder einem Warmwasserspeicher, um die Heizleistung zu erhöhen. Der Vorteil dieser Art von System ist, dass es bei kalten Temperaturen sehr effizient arbeitet und den Stromverbrauch reduziert.

Solarthermie-Kombisysteme: Diese Art von hybrider Heizungsanlage nutzt sowohl die Wärmeenergie der Sonne als auch einen konventionellen Heizkessel, um Wärme zu erzeugen. Solarthermie-Kollektoren wandeln die Sonnenenergie in Wärme um, die dann zur Heizung und Warmwasserbereitung genutzt wird. Der Vorteil dieser Art von System ist, dass es bei Sonnenschein sehr effizient arbeitet und den Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert. Neuerdings kommt diese Kombination auch öfters mit Wärmepumpen zu Einsatz.

Holz-Pellet-Kombisysteme: Diese Art von hybrider Heizungsanlage nutzt sowohl einen Holz-Pelletofen als auch einen konventionellen Heizkessel. Der Vorteil dieser Art von System ist, dass es bei hohen Holz-Pellet-Preisen oder bei einem Ausfall des Holz-Pelletofens immer noch Wärme erzeugen kann.

Die Vorteile von hybriden Heizungsanlagen sind vielfältig. Sie können helfen, den Energieverbrauch und die Emissionen zu reduzieren, indem sie verschiedene Heizsysteme kombinieren, um die Effizienz zu erhöhen. Darüber hinaus können hybride Heizungsanlagen den Besitzern eine größere Flexibilität bei der Auswahl des am besten geeigneten Brennstoffs für ihre Bedürfnisse bieten, was insgesamt zu Kosteneinsparungen führen kann.